
Dr. med. Georg Berthold Johannes Brossok
Direktor des Chirurgischen Krankenhauses in Oppeln

Georg Berthold Johannes Brossok (*07.11.1880 in Breslau, †22.04.1933 in Oppeln) war ein deutscher Chirurg und Doktor der Medizin mit eigener Praxis, Frontlazarett Arzt, oberster medizinischer Gutachter in Oberschlesien und Direktor des Chirurgischen Krankenhauses in Oppeln.
Verwandschaft
Georg Berthold Johannes Brossok wurde als preußischer Staatsangehöriger am 7. November 1880 in Breslau, in Niederschlesien geboren. Sein Vater Paul Josef Johann Brossok war erfolgreicher Kaufmann, dessen Frau Anna Ottillia Franziska Brossok geb. Hübscher, führte das im Familienbesitz befindliche Hotel "Deutsches Haus" in Breslau. Dieses befand sich damals in der Albrechtstraße, schräg gegenüber des Oberpräsidiums, dem früheren Palais des Fürsten Hatzfeld.
Leben
Georg besuchte das St. Mathiasgymnasium in Breslau. Dort bestand er am 6.Februar 1902 die Matura und erhielt das Zeugnis der Reife. Es folgten 10 Semester Studium der Medizin an der Universität Breslau. Am 17.Mai 1907 bestand er die ärztliche Prüfung, das heutige Staatsexamen. Während des Studiums wurde Georg Brossok Mitglied der Burschenschaft Rheno-Palatia welche ihn bis heute in der Liste der "alten Herren" führt. Er promovierte im Jahr 1908 zum Doktor der Medizin und Chirurgie. Das Thema seiner Dissertation lautete: Beitrag zur Lehre von der Hebosteotomie. Im Jahr 1911 wurde er mit gerade einmal 31 Jahren zum Chefarzt des neu erbauten chirurgischen Krankenhauses in Oppeln ernannt. Seine Ruf eilte ihm aufgrund seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten im Bereich der Chirurgie voraus, sodass er bald auch weit über die Grenzen Oppelns bekanntheit erlangte. So dauerte es nicht lange bis zu seiner Ernennung zum Direktor der gesamten Einrichtung. Am 25.08.1917 heiratete er Editha Josepha Maria Kunze. Sie bezogen zusammen ein Eckhaus in Oppeln, in dem sich Georg Brossok auch seine Praxis einrichtete. Zusätzlich zu seinen anderen Verpflichtungen, betätigte er sich noch als oberster medizinischer Gutachter von Oberschlesien.
Militärdienst
Zwischen den Jahren 1914 und 1917 diente Georg Brossok in einem Frontlazarett als Chirurg. Für seinen Kriegseinsatz erhielt er das Eiserne Kreuz 1. Klasse und den schlesischen Adlerorden 1. und 2. Klasse.

Editha Josepha Maria Brossok geb. Kunze

Dissertation von Georg Brossok
(Quelle: Die Brossoks: Eine Oberschlesische Ärztedynastie)
Eberhard Johannes Julius Brossok
Landrat von Wittgenstein und Landesverwaltungsgerichtsdirektor in Münster
Eberhard Johannes Julius Brossok (* 25. August 1892 in Langenbielau, Provinz Schlesien; † 17. Dezember 1982 in Münster) war ein deutscher Richter, Offizier, Verwaltungsbeamter und Landrat von Wittgenstein sowie Landesverwaltungsgerichtsdirektor in Münster.
Leben
Nach Schulbesuch des König-Wilhelm-Gymnasium in Stettin (1898–1904) und des Gymnasiums im pommerschen Stolp (1904–1910) schrieb er sich im Sommersemester 1910 für Rechts- und Staatswissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg ein. Dort war er kurzzeitig Mitglied des Corps Rhenania Heidelberg. Er studierte an der Universität Berlin (WS 1910/11; WS 1911/12), München (SS 1911) und Kiel (SS 1912–SS 1913). Am 24. Oktober 1913 bestand er die Erste Staatsprüfung in Kiel.
Von 1919 bis 1933 arbeitete er für die Deutsche Demokratische Partei (DDP), ab 1930 für die Nachfolgeorganisation Deutsche Staatspartei (DStP).
Nach seiner zweiten Staatsprüfung (Regierungsassessor) am 9. Oktober 1920 in Berlin war er zunächst bei der Bezirksregierung in Arnsberg tätig. Es folgten Verwendungen im Preuß. Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung (1923/24) und Preuß. Bau- und Finanzdirektion in Berlin (1924), in der Bezirksregierung in Schneidemühl (1924) sowie im Preuß. Finanzministerium (1924).
Am 6. Juni 1929 übernahm er die kommissarische Leitung des Kreises Wittgenstein. Am 8. Oktober 1929 folgte die Ernennung zum Landrat in Wittgenstein. Am 30. März 1933 erfolgte die Versetzung in den einstweiligen Ruhestand. Ende Juli 1933 bis 31. Mai 1936 war er als Landrat z. D. beim Oberversicherungsamt Dortmund eingesetzt. Vom 1. Juni 1936 bis zur Flucht vor der Roten Armee am 26. Januar 1945 war er als Landrat z. D. Dezernatsleiter bei der Regierung Königsberg.
Er war Mitglied im Reichsbund der höheren Beamten (1920–1931), Verein Preuß. Landräte (1929–1933), NS-Rechtswahrerbund (1934–1945), Reichsluftschutzbund (1937/38–1945), Reichsbund der deutschen Beamten (1937–1945) sowie im Volksbund für das Deutschtum im Ausland. Seit Herbst 1933 gehörte er der Bekennenden Kirche an.
Von 27. Januar 1945 bis 19. Oktober 1945 verbrachte er als Flüchtling in Heiligenstedten/Holstein. Am 20. Oktober 1945 wurde er Referent in der Personalabteilung des OP der Provinz Westfalen. Ab 21. Januar 1947 war er Referent für Schulen und kirchliche Angelegenheiten im Kultusministerium. Vom 1. Juni 1948 bis 30. November 1948 war er stv. Oberkreisdirektor in Wittgenstein. 1949 wurde er kurzzeitig Verwaltungsgerichtsdirektor am OVG Münster. Am 2. Mai 1949 erfolgte die Ernennung zum Landesverwaltungsgerichtsrat und 1955 zum Landesverwaltungsgerichtsdirektor am Landesverwaltungsgericht Münster. Am 31. August 1960 ging er in Ruhestand.
Millitärdienst
Vom 1. November 1913 bis zum 19. September 1918 leistete Eberhard Brossok Militärdienst im Husaren-Regiment 5; am 6. Februar 1915 erfolgte die Ernennung zum Leutnant. Er war später eingesetzt in der Reserve Husaren-Regiment 1 und des Infanterie Regiments 54. Vom 2. August 1914 bis 5. Februar 1916 war er in Russland eingesetzt. Er wurde mehrfach verwundet und verlor den linken Oberschenkel. Für seine Dienste bekam er das Eiserne Kreuz 1. und 2. Klasse, das Verwundetenabzeichen in schwarz und in weiß sowie das Frontkämpferehrenkreuz verliehen.
Auwahl an Publikationen von Eberhard Brossok
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Aufsatz im Preuß. Verwaltungsblatt über Vorbildung der höheren Verwaltungsbeamten (1926)
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Zeitschrift für Selbstverwaltung: Aufsatz über Finanzierung der Arbeiter–Eigenheime (1933)
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Zeitschrift der Grundstückssachverständigen im NS-Rechtswahrerbund, Vortrag und später Aufsatz über das geltende Enteignungsrecht, besonders die Entschädigung (1936)
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Deutsche Verwaltung Aufsatz: Gedanken und Wünsche für ein Reichseignungsgesetz, S. 265 ff. (1939)
(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Eberhard_Brossok)

